2023
Ein Happening
Kunst im Tunnel. Mehr Licht!
Die 4-tägige Kunst-Aktion „Mehr Licht! Ein Happening“ hat vielen Passanten und KulturWerkern Spaß gemacht und hoffentlich auch bei so manchem Politiker für Erleuchtung gesorgt. Vom 16. bis 19. Februar brachten Illuminationen und Bilder mit Schwarzlichtfarben die Passanten zum Staunen. Es wurde eine Menschenkette gebildet, geklönt, Impro-Musik gemacht…. Über die tolle Aktion von Susanne Erdenkäufer mit Unterstützung des KulturWerks berichtete das Hamburg Journal. Das KulturWerk hat die Sendung mit „Guten Abend Hamburg“ eingeleitet und mit dem Wetter ganz am Ende verabschiedet. Die Sendung sehen Sie hier
Hier der Pressetext:
Es ist in jeder Hinsicht unterirdisch für Fußgänger und Radfahrer. Wer die viel befahrene, vierspurige B75 zwischen Rahlstedt und Tonndorf überqueren will, muss durch einen fast 40 Meter langen Tunnel – und tappt total im Dunkeln. Keine Lampe erleuchtet den Weg an der Wandse zwischen der Kreuzung Scharbeutzer Straße und Am Pulverhof. Ein verkommener Ort. Die überschmierten Graffitis schmücken ihn längst nicht mehr. Jeder Schritt, jede Maus im trockenen Laub erzeugt Geräusche, die sich zu undefinierbaren Echos mischen und in die Passanten dringen. „Stockfinster, gruselig, bedrückend, gefährlich ist das. Als Frau mag ich da allein auch tagsüber nicht gerne durchgehen“, sagt Susanne Erdenkäufer, die in der Nähe der Unterführung wohnt. Aber sie muss durch, wenn sie Richtung Pulverhofspark will. Eine Überquerung mit Ampel gibt es nicht. Die KulturWerkerin und Künstlerin bringt jetzt Licht ins Dunkel. Um auf die düstere Situation aufmerksam zu machen, initiierte Erdenkäufer das Projekt „Kunst im Tunnel. Mehr Licht!“ und gewann das KulturWerk Rahlstedt als Mitveranstalter sowie Künstler und Anwohner als Unterstützer. Vom 16. bis 19. Februar bespielen sie den dunklen Durchgang mit Licht, Kunst und Musik von Electro bis Klassik. Sie greifen die unheimliche Atmosphäre auf und zeigen, wie es schöner und sicherer sein könnte. Die elektronische Komposition aus Geräuschen „The Future“ des SingerSongwriters Johnny Latebloom spiegelt das Erleben in diesem „Darkroom“ wider und bringt das Unterirdische zum Beben. Die Raps von Johnny Schewski „Gegend“ und „8“, machen auch Jüngeren klar, was abgeht. Und die Geigen des Duos Cosmo Broosch greifen auf ihre Weise die Töne des Tunnels auf und verzaubern ihn. Als Impro-Schauspiel hallen schauderhafte Worte nach. Beeindruckend auch: Die Bewohner der „Weißen Villa“ im Pulverhofpark vom Verein „Leben mit Behinderungen“, bringen ihre Nicht-Sicht mit Bildern zum Ausdruck. Um Beleuchtung bemühten sie sich bisher vergebens.
Dir Verantwortlichen in Politik und Behörden bringen kein Licht ins Dunkel. Der „Pulverhof“ ist seit der Bandenkriegs-Schießerei auf Autos im Januar stadtweit bekannt. Der unbeleuchtete Tunnel liegt wenige Meter davon entfernt. Die im Dunkeln sieht man nicht. Zum Kunstprojekt kann man sich trauen. Denn an dem Wochenende ist alles fantastisch erleuchtet. Wer eine UV-Taschenlampe mitbringt, erlebt ungeahnte Überraschungen. Mit Sicherheit!
Ort:
Tunnel unter der B75 am Wandsewanderweg zwischen Tonndorf und Rahlstedt

Dramaturg Matthias Günther erzählt
Thalia Theater goes Rahlstedt
Wie kommen Mittagsstunde, Moby Dick und Pippi Langstrumpf auf die Bühne?
„Moby Dick“ ist nicht nur ein riesiger weißer Wal, sondern mit fast 1000 Seiten auch ein dicker Roman, kein Schauspiel. Trotzdem spielen die Theater Hermann Melvilles gewaltige Wal-Erzählung – und das sehr erfolgreich. Im Thalia Theater hoppst außerdem Pippi Langstrumpf quer durch ihre drei Bände von der Villa Kunterbunt bis ins Taka–Tuka–Land. Dörte Hansens Brinkebüller „Mittagsstunden“-Welt „geiht ünner“. Und ganz neu steht „Der Sandmann“ auf dem Programm, ein romantisches Schauermärchen von E.T.A. Hoffmann.
In allen Medien – Theater, Film, Fernsehen, Radio – ist es üblich, Werke zu adaptieren. Ob Klassiker, Kinderliteratur oder Gegenwartsroman – fast alle werden sie „umfunktioniert“, in Dialogform gebracht und mitunter radikal verändert. Das Netflix-Zeitalter braucht interessante Stoffe mehr denn je.
Wie und warum das alles im Theater läuft und was sonst so los ist in den Kulissen, das klärt Thalia-Dramaturg Matthias Günther. Günther, lebenslang Theatermann, arbeitete als Regisseur, Schauspieler, Performer, Moderator und Dramaturg an vielen europäischen Bühnen mit berühmten Theaterleuten.
Als Letzterer ist Günther für die Zuschauer im Showgeschäft meist unsichtbar. Dramaturgen sind verantwortlich für die Grundlagenarbeit „machen fast alles“, wie sie gerne scherzen. Sie erarbeiten die Texte für die Inszenierungen, recherchieren, finden alles, wirklich alles zu Werk und Autor heraus, schlagen sich mit ungezählten, nicht erdenklichen Fragen vieler Beteiligter herum, konzipieren nebenbei Programmheft und Pressetext und…und überleben. Kein 9–to–5–Job.
Matthias Günther hat viel zu erzählen von den Freuden und Leiden desTheater(er)lebens. Ein Abend mit ihm ist wie eine spannende Aufführung. Man will, dass sie nicht endet.
Moderation: Stephan Zörnig
Foto: Armin Smailovic Matthias Günther Thalia Theater

Ausstellung
Große VORBILDER – fantastische NACHBILDER
Monet, van Gogh, C.D. Friedrich,… – groß und berühmt sind die Künstler, die sich die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Oldenfelde vor Augen führten und auf ihre Weise „verarbeiteten“. Im ersten Schritt inspizierten die Teilnehmer des Profil-Kurses Kunst und Kultur ihre VOR-BILDER bis ins Detail. Von ihnen inspiriert, schufen sie im nächsten Schritt eigene Werke.
Die Idee zu dieser spannenden Methode stammt von Kunstlehrerin Sarah Becher. Zwei Jahre lang regte sie die Oberstufen-Schüler an, Eigenes zu entwerfen in Auseinandersetzung mit den großen Meistern. Wichtig war ihr „die freie Interpretation des Vorbildes“, es sollte mehr werden als Abmalen. In ihrem Schaffensprozess lernten die Schüler verschiedene Techniken und Medien einzusetzen, neben den bekannten Malerei und Fotografie auch Verfahren wie Fingerprints.
Im KulturWerk Rahlstedt vollenden die Nachwuchstalente jetzt ihre Künstler-Erfahrungen und trainieren das Ausstellungsmachen. Kuratorin und Künstlerin Sabine Kisvari verrät die Kniffe des „Art-Handling“, das sie von Anfang bis Ende selbst in die Hand nehmen. Konzipieren, diskutieren, transportieren, rahmen, hängen, umhängen. Es dauert bis ein Bild endgültig seinen Platz an der Wand gefunden hat. Auch die Aufsicht und Betreuung der Ausstellung übernimmt die junge Kunstriege in Eigenregie.
Geöffnet: Samstag 11 bis 13 Uhr, Dienstag 16.30 bis 19 Uhr, Donnerstag 14.30 bis 17 Uhr

Vortrag
Japan, vielfältig und geheimnisvoll
Das Inselreich im fernen Osten wird bewohnt von 85 % Buddhisten und 90 % Shintoisten. Das könne so nicht sein? Den scheinbaren Widerspruch werden die Referenten, das Ehepaar Pimi und Rüdiger Lendt, bei ihrem vielseitigen Vortrag über Japan auflösen. Und sie bringen eine Menge Bilder und Informationen mit aus dem für uns so rätselhaften Land. Über 240 Vulkane zählt Nippon, darunter den heiligen Fuji, den jeder der 126 Millionen Japaner einmal gesehen haben möchte. Mit Schneekappe gibt der Berg ein fantastisches Fotomotiv her.
Außerdem fasziniert die Vielfalt von Tradition und Moderne. Frauen, die noch im Kimono durch die Straßen laufen, aber wie selbstverständlich mit Smartphone am Ohr vor einem hochtechnisierten Getränkeautomaten stehen, das ist in Japan nichts Außergewöhnliches.
Pimi und Rüdiger Lendt halten auch praktikable Reisetipps bereit, wenn sie ihre Erfahrungen aus dem Land der Tempel und Schreine vermitteln.

Musikabend
Das verrückte Instrument
Die zweite Folge der neuen Reihe. Nach dem Fagott wurde nun die Tuba vorgestellt. Michel Blümel unterhielt das Publikum mit vielen Infos. „Die Tuba ist zwar schwer, aber auch leicht“, meinte er. Sie verspreche dem Anfänger schnelle Fortschritte, und selbst in der 9. Sinfonie von Dvorác habe man mit der Tuba nur 14 Töne zu spielen, umgerechnet auf eine Gage also ein echter Gewinn. 1835 erfunden, schrieb Hindemith 120 Jahre später das erste Solostück. Erfunden wurde die Tuba allerdings nicht als Soloinstrument, sondern ihr Klang sollte sich der Romantik wegen tragend unter das Orchester legen. Der tiefe Klang resultiert natürlich aus der Länge des Instruments, 3,50 Meter bei dem vorgestellten. Auch die Praxis wurde mit ganz vielen Tönen überzeugend vorgeführt, Blümel spielte mit dem Duo Faltenreich (Akkordeon und Geige) und mit Stephan Zörnig (Gitarre) Klassik und Populäres. Helmut Stuarnig bereitet schon die nächste Veranstaltung vor.
