RaKiLi
RaKiLi – Der Schreibwettbewerb für Kinder 2021
RaKiLi – Rahlstedter-Kinder-Literaturpreis
Die drei Rahlstedter Vereine Bürgerverein, Kulturverein und KulturWerk hatten 8- bis 14-Jährige eingeladen, Geschichten einzureichen zum Thema:
„Mach Dich zum Helden Deiner Geschichte“
Dem Aufruf sind 46 fleißige Schreiberlinge gefolgt. Sie haben uns mit Geschichten, Gedichten und Zeichnungen überrascht. In den phantastischen Texten beweisen sie sich als Retter von Menschen, Tieren und Fabelwesen, die in Not geraten sind. Die Jury hatte viel zu tun. Ein großer Dank geht an die fünf kritischen Leserinnen.
Am Sonntag, den 30. Mai, wurden in einer kleinen Zeremonie die Preise verliehen. Eine Lesung der Texte fand wegen der Corona-bedingten Umstände nicht statt. Aber: Die Gewinnergeschichten werden hier vorgelesen, von den beiden KulturWerkern Katharina Joanowitsch und Stephan Zörnig. Siehe Link am Ende der Kurzvorstellung der Texte.
Links zu allen eingereichten Geschichten
Alle eingereichtenTexte samt Bildern wurden eingescannt, nach Altersgruppen geordnet und stehen somit von hier aus zum Download bereit. (Vielen Dank dafür an Jens Seligmann vom Bürgerverein Rahlstedt!)
Auch die Gewinner-Geschichten findet man in der jeweiligen Altersgruppe, dort sind sie mit dem roten Logo markiert!
Viel Spaß beim Stöbern:
8 Jahre
9 Jahre
10 Jahre
11 Jahre
12 Jahre
13 Jahre
14 Jahre
Hier die Preisträger (Texte dazu von der Jurorin Inge Rickert):
Amelie, Tabea
Susanne, Friedrich
Oline, Elena
Lilly, Emma
(Kira war leider beim Fototermin nicht dabei)
Wir gratulieren den Preisträgern in der Gruppe der 8- und 9-Jährigen
1. Preis: Friedrich, 8 Jahre
„Kalle in Not“ Unser Held hat die Notlage der Katze auf dem zugefrorenen Teich sofort als gefährlich erkannt. Ohne zu zögern, hat er mutig und klug gehandelt! Einfallsreich löst er mit einem pfiffigen Trick die Pfötchen vom Eis und trägt das „Opfer“ in seinem Rucksack nach Hause. So wird er zum Retter des kleinen Katers, der nun Kalle heißen soll, und den er sozusagen als Belohnung behalten darf. Damit beweist er, dass Tierliebe auch zu Heldentaten ermutigt. Für seine besonders gut gelungene Geschichte soll er dafür nun den 1. Preis bekommen! Hier zu hören
2. Preis: Lilly, 8 Jahre
„Mein Abenteuer“ Sie hat sich kein geringeres Ziel für ihre Heldentat gesetzt, als „alle Tiere auf der Welt“ zu retten. Bei einem Feuer in einem nahen Wald fliegt (!) sie sofort los, um die Ursache zu bekämpfen. So findet sie einen Magier, der ihren tierischen Freund, Foxy, das Reh, in seiner Gewalt hat. Sie entscheidet sich, ohne lange darüber nachzudenken, zuerst die Tiere des Waldes zu warnen: sie schickt alle zum schützenden Fluss. Als fürsorgliche Heldin befreit sie dann nicht nur Foxy, sondern sorgt dafür, dass neue Bäume gepflanzt und Hütten für die Tiere gebaut werden. Ihr gutes Werk für Tiere und ihren Lebensraum soll mit dem 2. Preis besonders gelobt werden! Hier zu hören
3. Preis: Kira, 9 Jahre,
„Unsichtbar“ In dieser Geschichte erzählt Kira von einem unglaublichen Wunder: sie hat eine Kristallkette geschenkt bekommen, die sie unsichtbar machen kann. Gleich in der nächsten Schulpause belauscht sie unbemerkt ein paar Jungen, die ein Mädchen grob herumschubsen und mit bösen Worten beschimpfen. Da sie ja selbst unsichtbar ist, bringt sie die Übeltäter in eine peinliche Lage, die das Mädchen vor weiteren Aktionen rettet. Es ist erfreulich, dass sich die kleine hören Schreiberin mit ihrer besonderen Gabe nicht selbst einen Wunsch erfüllt, sondern für Gerechtigkeit sorgen möchte. Diesen guten Plan unterstützen wir mit dem 3. Preis! Hier zu hören
Wir gratulieren den Preisträgern in der Gruppe der 10- bis 14-Jährigen:
1. Preis: Tabea
13 Jahre, „Das Heulen der Dreizehn“ Diese im wahrsten Sinn des Wortes – phantastische – Erzählung hat alles, was eine Heldengeschichte haben sollte. Magische Kräfte ermöglichen ihr aus der realen Welt einer 13-Jährigen in die mystische Welt der Wölfe zu wechseln. Sie erlebt dort bedrohliche Situationen, die sie mutig meistert. Dabei verbindet sie überzeugend beide Welten miteinander: tagsüber der Alltag mit ihren Eltern, nachts abenteuerliche Erlebnisse. Als wahre Heldin ist sie nicht leichtsinnig, sondern kalkuliert eiskalt ihre kämpferischen Chancen. Die Handlung ist spannend und anschaulich erzählt – bis zum Ende der 20.(!) Seite. Und das ist unsere Heldin für den 1. Preis! Hier zu hören
2. Preis: Susanne, 14 Jahre
„Was ist eigentlich ein Held?“ Dies ist ein dramatischer Bericht aus dem nervenaufreibenden Alltag einer Anästhesistin in einem Krankenhaus, die nicht nur ihre familiären Aufgaben managen muss, sondern vor allem ihren verantwortungsvollen Dienst voll erfüllt. Die knappe stichwortartige Aufzählung ihrer Gedanken gibt die Brisanz der lebenswichtigen Arbeitsgänge unter Zeitdruck treffend wider. Die Frage im Titel der Geschichte beantwortet sich damit selbst: sie ist eine Heldin, die unsere Bewunderung verdient. In diesem Fall erhält sie dafür den 2. Preis des Wettbewerbs! Hier zu hören
3. Preis: Oline, 12 Jahre
„Der Herr des Schicksals, meine Schwester und ich“ In dieser Geschichte zeigt sich, dass der Beginn eines Schultages ganz schön aufregend sein kann. Wenn man da nicht eine große Schwester hätte! Diese wollte eigentlich nur(!) die Welt retten, aber es sollte anders kommen. „Küchen-Alarm“: die kleine Schwester hatte offensichtlich ihre Brotdose vergessen! In der Absicht ihr das überlebensnotwendige Teil zu bringen, muss sie einen wahren Hindernislauf in der Wahl ihrer Fortbewegungsmittel bewältigen. Die Rettungsaktion ist fesselnd und dynamisch erzählt. Aber es wäre ja keine Heldengeschichte, wenn es keinen solchen geben würde. In diesem Fall: Eine HELDIN. Das ist der 3. Preis in unserem Wettbewerb! Hier zu hören
Die Kinder und Jugendlichen freuten sich über Gutscheine (Buchhandlung Heymann und Kinderreigen). Die über 10-Jährigen erhielten noch eine Buchspende der deutsch-iranischen Autorin Barbara Naziri (Mitglied des KulturWerks).
Sonderpreise, gespendet von Mitgliedern des KulturWerks bzw. Einzelmitgliedern der Jury, für eine besondere Aufmachung bzw. künstlerische Gestaltung gab es für
Emma: „Emma, die Superheldin“
Elena: „Wie ich die Fische rettete“
Amelie: „Monotonie“
In der Ausgabe Anfang Juni wird im Magazin „Rahlstedt erleben“ ebenfalls über RaKiLi berichtet.
Ein Zwischenbericht aus der Jury
Zur Jury gehören Vertreterinnen der drei Vereine und eine Lehrerin der Grund- und Stadtteilschule Altrahlstedt. Das sind: Elke Bergmann, Thea Delfs, Inge Rickert, Melina Schliski und Wera Tränckler. Spätestens Mitte Mai werden die Gewinner bekannt gegeben. So lange müssen sich die jungen Schriftstellerinnen und Schriftsteller gedulden.
Rahlstedt scheint ein gefährlicher Stadtteil zu sein, meint Inge Rickert, Mitglied der Jury. Es wimmelt hier von Monstern, Wölfen, Piraten, Drachen und Magiern. Aber es gibt eine gute Nachricht: Wir haben tapfere Heldinnen und Helden, die uns beschützen. In den phantastischen Texten beweisen sie sich als Retter von Menschen, Tieren und Fabelwesen, die in Not geraten sind.
Die Heldentaten tauchen wie ein Phänomen im Alltag auf: Ein Junge rettet eine Katze mit einem pfiffigen Trick vom Eis. Die große Schwester bewältigt einen wahren Hindernislauf in der Wahl ihrer Fortbewegungsmittel, vom Regenbogeneinhorn bis zum Roller, und rettet letztlich ihre kleine Schwester. Ein anderes Mädchen nutzt ihre Gabe, sich unsichtbar zu machen, um einem Mädchen gegen Möchte-gern-Heroes auf dem Schulhof beizustehen, das wird für die Jungs ganz schön peinlich. Mit einem ganz aktuellen Bezug zu der weltweiten Pandemie beschreibt sich eine Schreiberin überzeugend realistisch als Ärztin, die Familie und Krankenhaus managt – ohne außerirdische Kraftquellen oder den drehbuchgerechten medizinischen Erfolgen einer Hauptfigur aus einer Fernsehserie!
Aber es gibt auch tapfere Heldinnen und Helden, die in sagenhaften Fantasiewelten unglaubliche Wunder vollbringen. Sie handeln von einem Mädchen, dem an ihrem 13. Geburtstag übermächtige Kräfte verliehen werden. Es kann sich in einen Wolf verwandeln und vollbringt ein wirklich heldenhaftes Meisterstück!
Bei vielen Geschichten sieht man, dass den Dichtern und Dichterinnen das Wohl der Tiere sehr am Herzen liegt. Da werden die Tiere des Waldes vor einem Feuer gewarnt, Tiere aus der Gewalt eines bösen Drachens befreit, Fische mit magischer Kraft aus einem Netz freigelassen oder sogar Tiere vor den Jägern beschützt. Ein Mädchen kann sich in eine Meerjungfrau verwandeln, die mit den Fischen sprechen und Regenwolken herbeizaubern kann. Nichts erscheint unerreichbar, wenn Tiere von einer Notlage erlöst werden können!
Es gibt auch Geschichten, in denen das Ergebnis der mutigen Tat – ob Preisgeld oder Piratenschatz – für einen guten Zweck verwendet wird und nicht etwa, um sich persönliche Wünsche zu erfüllen. Moralische Werte sind offensichtlich auch den „Robin Hoods“ von Rahlstedt wichtig. Zu den eingereichten Texten sind wunderbare farbige Bilder gemalt worden, in denen sich die furchtlosen Abenteurer liebevoll und detailreich selbst darstellen. Wir haben einen bunten Strauß üppiger Phantasiegebilde, der es nicht einfach macht, alle kreativen Werke angemessen zu würdigen.
Inge Rickert (KulturWerk Rahlstedt), 27. April 2021