Ausstellung
Von Klassik bis Pop aufgehellt
Leinwand | Papier | Objekte
Vernissage: Dienstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr
Öffnungszeiten: Mi + Sa von 11-13 Uhr und Do von 16-18 Uhr, außer an den Feiertagen.
Sabine Piening: Die Form des Cellos
Was mir bei meiner Malerei wichtig ist: Das Cello, das bevorzugte Motiv in meinen Arbeiten, zeigt in seinen Ausbuchtungen und Rundungen eine Linie, die für mich der Melodie in der Musik gleichzusetzen ist. Diese Linie lässt den Cellokörper so lebendig werden, als würde er sprechen.
Die Farbe gibt dem Instrument dann den Klang, der bei mir meistens harmonisch, nicht dissonant dargestellt wird.
Eine besondere und auch sprechende Rolle spielen die Cellohälse in meinen Arbeiten. Am besten lassen sich meine Vorstellungen von einem lebendigen Instrument durch Collagen und improvisierte Farbgebungen mit Gouache und Acryl auf unterschiedlichen Malgründen umsetzen.
Das Wichtigste bei allem ist mir, dass die Linie durch die Farbklänge in eine lebendige farbige Fläche übergeht.
Meine Intention beim Gestalten meiner Arbeiten gründet sich auf die Tatsache, dass ich seit frühester Jugend Musik gemacht habe. Angestoßen vom eigenen musikalischen Schaffen, spiegelt sich die Musik nun in der Malerei wider.
Isabel Kaestner-Bollweg: My favourite Pop Songs
Als die Welt während des ersten Corona-Lockdowns im Jahre 2020 stillzustehen schien und das öffentliche Leben stark eingeschränkt war, griff ich in der häuslichen Isolation zu Nadel und Faden. Aus flauschigem Kunststoffgarn strickte ich lange Schnüre, die zu kreisrunden Scheiben aufgedreht und anschließend fest vernäht wurden. Die geschaffenen Objekte sind in Form und Farbe Single-Schallplatten aus Vinyl nachempfunden und fokussieren den Blick. Ihr Kennzeichen: Innen kunterbunt und außen tiefschwarz. Leichte Unebenheiten in der Form sind gewollt und ergeben sich durch den handwerklichen Strickvorgang – keine einzige der insgesamt 16 Scheiben gleicht der anderen. Das flauschige Material, das eigentlich für die Herstellung von Bade- und Putzschwämmen vorgesehen ist sowie die Glimmerfarben regen die Sinne an. Ob es sich um ein wässriges Blau oder ein feuriges Rot handelt, die unterschiedlichen Farben werden mit bekannten Liedern aus der Pop- und Rockmusik verknüpft. Es handelt sich überwiegend um Hits aus den 70er und 80er Jahren, die mir noch heute unter die Haut gehen. Alte Klänge, aber auch halbvergessene Epochen mit dem dazugehörigen Lebensgefühl werden wieder wach.
In Bezug auf mein gesamtes Werk, das ich als Dipl.-Designerin hervorgebracht habe, spielt die Textilkunst eine kleine Nebenrolle. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf Grafik.
Zusätzlich werden zeichenhafte Bilder gezeigt, die einzig aus dem Wort POP bestehen. Drei miteinander kombinierte Buchstaben, die einen großen Spielraum an gestalterischen Möglichkeiten bieten.
Stefan Mohr: Es werde Licht, per Schalter. Ad lucem!
Lampen habe ich schon seit den 90ern gebaut, zuerst aus Vinylrohren, dann aus Wasserkesseln und anderen Gegenständen, die nicht mehr gebraucht wurde, aber eine gute inspirierende Form hatten. Die liefen mit 230 V und hatten dann meist Halogenbirnen. 2022 habe ich angefangen, alte Blechblasinstrumente und andere interessante Gegenstände zu Lichtobjekten zu machen, die als Leuchte eine neue Funktion haben.
Ich fand faszinierend: Form, Material, technische Herausforderung und das Prinzip Recyling/Upcycling. Die Geschichte eines Dings, zu dem Menschen über viele Jahre eine intensive Beziehung hatten, deren Spuren wie gelebtes Alter sichtbar sind. Toll, das zu einem anderen Leben zu erwecken, das immer noch glänzt.
Die Herausforderung ist oft technisch: Schalter einzubauen statt sie am Kabel anzubringen, funktionale Verbindungen und stabile Konstruktionen, elektrische Sicherheit, vor allem durch 12 V LEDs, herzustellen. Das Ergebnis ist einmalig – ja, wirklich; jede Leuchte ist ein Unikat und eine Verbindung von Form, Funktion und Kunst.
0:00
KulturWerk, Boizenburger Weg 7
Eintritt:
frei